Tipps für Eltern und Erziehungsberechtigte von minderjährigen Migräne-Patienten
Ca. 10% aller Schulkinder leiden an Migräne. Oft weichen die Symptome von Kindern jedoch stark von denen ab, die Erwachsene erleiden.

Mit einer chronischen Migräne klar zu kommen, fordert viele Kinder nicht nur physisch, sondern auch emotional. Dies fällt natürlich auch auf die Eltern und Erziehungsberechtigten zurück, die ihr Kind während ihrer Migräne-Attacken besonders unterstützen müssen.
Hier kommen einige Tipps, wie Du Deinem Kind durch seine Migräne helfen kannst.
1) Achte auf frühzeitige Anzeichen einer Migräne. Diese können unter anderem Gähnen, Bauchschmerzen, Müdigkeit, Heißhunger auf bestimmte Speisen, Verwirrt- oder Orientierungslosigkeit, Blässe oder Klagen über Muskelschmerzen sein. Sprich mit Deinem Kind über seine Migräne und auch über eine eventuelle Aura. Oftmals tritt diese Aura in Form von visuellen Störungen wie Blitzen oder Punkten auf oder Dein Kind nimmt alles nur noch verschwommen wahr. Indem Du diese Dinge bewusst ansprichst, hilfst Du Deinem Kind dabei, seine Migräne frühzeitig zu erkennen.
2) Besprich mit Deinem Kind, was es tun kann, wenn die Migräne-Attacke kommt:
Zuhause:
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Bescheid sagen, dass er oder sie sich unwohl fühlt.
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Aktivität unterbrechen und sich ausruhen.
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Eine Kleinigkeit essen.
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Ein Nickerchen machen.
In der Schule
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Direkt dem Lehrer Bescheid sagen und die Krankenstation aufsuchen.
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Sich im Krankenzimmer/auf der Krankenstation ausruhen.
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Wird die Attacke schlimmer, den Lehrer bitten, Zuhause anzurufen und sich abholen zu lassen.
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Wasser trinken und eine Kleinigkeit essen.
3) Achte darauf, dass Dein Kind immer ausreichend trinkt. Dehydration ist ein häufig vorkommender Trigger für Migräne bei Kindern. 1-2 Liter Wasser pro Tag können dabei helfen, Migräne vorzubeugen.
4) Minimiere die Bildschirmzeit für Dein Kind. Fernseher, Tablet oder Computer können durch das Flimmern des Bildschirms Migräne-Auslöser sein und Dein Kind sollte daher nach maximal 45 Minuten Bildschirmzeit eine Pause haben, um die Augen zu entlasten.
5) Unterrichte die Lehrer Deines Kindes frühzeitig über die Möglichkeit einer Migräne und kläre sie über Details des Krankheitsbildes auf. Nimmt Dein Kind Medikamente gegen Migräne, sollten die Lehrer auch darüber informiert sein und diese parat haben, wenn es diese nicht selbst bei sich trägt. Stelle außerdem sicher, dass Du informiert wirst, wenn Dein Kind in der Schule Migräne bekommt, so dass Du es notfalls abholen kannst.
6) Beginne ein Migräne-Tagebuch zusammen mit Deinem Kind, um die möglichen Ursachen und Trigger herauszufinden. Diese Aufzeichnungen werden außerdem sehr informativ und hilfreich für den Arzt/Neurologen sein, der die Migräne Deines Kindes behandelt.
7) Motiviere Dein Kind zu Bewegung und frischer Luft. Ein aktiver Lebensstil kann Migräne langfristig vorbeugen und hilft Deinem Kind dabei, später generell gesünder zu leben.
8) Vermeide zuckerhaltige Getränke und Snacks auf dem Familienspeiseplan, da diese oft Migräne-Auslöser sind.
9) Auch Schlafmangel ist ein häufiger Auslöser für Migräne, gerade bei jüngeren Kindern. Achte daher darauf, dass Dein Kind ausreichend schläft (ca 8-10 Stunden pro Nacht).
10) Migräne kann Dein Kind auch sozial und emotional belasten. Sie verpassen häufiger den Unterricht und vielen Migräne-Kindern fällt es schwer, Freundschaften zu schließen, da sie sich anders fühlen und die Migräne Übernachtungsparties und Reisen zu einem echten Risiko werden lässt. Sprich mit Deinem Kind ganz offen über seine Gefühle und Ängste und übe mit ihm, wie es sich auch gegenüber Freunden und Klassenkameraden erklären kann, ohne sich unwohl zu fühlen.